Frühstück:
100 g Haferbrei (enthält 25 g Haferflocken)
200 ml Gemüse-Obstsaft (Karotte, Sellerie, Apfel)
ca. 190 kcal
Mittagessen:
100 g Kartoffeln
80 g gedämpftes Gemüse (Zucchini, Fenchel)
60 g gedämpfter Pak Choi
130 ml Gemüse-Obstsaft (Rote Beete, Fenchel, Apfel)
ca. 180 kcal
Abendessen:
140 g Jasminreis (ca. 40 g ungekochter Reis)
100 g gedämpftes Gemüse (Pak Choi, Spinat)
1 TL Olivenöl
ca. 200 kcal
+ 2-3 Liter Kräuter-Tee/Wasser
Wieder eine Nacht voller Träume, aber dieses Mal weniger wirre und weniger unangenehme Träume. Ich fühle mich morgen gut, nur mein Kreislauf ist noch nicht ganz wach. Also wieder Morgenroutine. Das Trockenbürsten wirkt heute wahre Wunder. Und nach den Kneipp-Güssen bin ich fit! Sebastian geht’s nach der Morgenroutine übrigens genau so. Das Frühstück schmeckt immer besser. Wieviel Energie doch in einfachem Hafer steckt! Das ist wichtig, denn heute kriegen wir knappe zwei Kubikmeter Holz geliefert und müssen diese noch stapeln. Erstaunlicherweise klappt das super einfach und es magelt uns weder an Kraft noch an Ausdauer. Das Holz ist in zwei Stunden gestapelt. Wir räumen danach noch unseren Schuppen etwas auf, ehe wir wieder in die Wohnung zum Mittagessen gehen.
Unser Mittagessen verzehren wir auf dem Balkon. Die Sonne scheint ganz wunderbar und es ist 18°C warm. Ich fühle mich so fit, leicht und gut, dass ich gern auf die Mittagsruhe im Leberwickel verzichten möchte. Sebastian aber ruft mich zur Vernunft. Und aus der Erfahrung aus der Klinik weiß ich auch, dass Fastende leicht dazu neigen, sich zu übernehmen… Also wie üblich Leberwickel und ein kleiner Mittagsschlaf.
Danach bin ich aber wieder hellwach und pikiere Salatpflänzchen auf dem Balkon. Nachmittags haben wir immer Lust auf etwas Süßes, ein Stück Kuchen oder Schokolade… Das ist einfach die Macht der Gewohnheit. An Kaffee habe ich schon 2 Tage nicht mehr gedacht, was mich überrascht. Aber meinen süßen Zahn werde ich wohl auch im Fasten nicht los… Wir lenken uns mit einem Spaziergang an der Havel ab. Dabei vergeht die Zeit wie im Flug und den Appetit merken wir auch kaum mehr.
Irgendwie kann ich Kartoffeln (ohne Salz) nicht mehr sehen. Somit entscheide ich mich dazu, mir Jasminreis zum Abendessen zu kochen. Woran ich nicht gedacht habe: Ohne Salz wird der Reis ganz weich. Aber gut, an weiches Essen habe ich mich ja die letzten 4 Tage gewöhnt. Ich gönne mir eine salzlose Gewürzmischung über dem Reis und genieße das Essen.
Auch jetzt am Abend fühlen Sebastian und ich uns fit. Es ist schon erstaunlich, was der Körper so alles ab kann. Dass ich mich mit so wenig Nahrung so gut fühlen kann, fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Dieser fastende Körpergefühl ist schwer beschreiblich. Man fühlt sich leicht, aber auch etwas leer in der Bauchgegend. Lebendig und fit, aber auch nicht super stark. Insgesamt einfach gut!
Frühstück:
100 g Haferbrei (enthält 25 g Haferflocken)
200 ml Gemüse-Obstsaft (Karotte, Sellerie, Apfel)
ca. 190 kcal
Mittagessen:
100 g Kartoffeln
115 g (gedünsteter Pak Choi, Zucchini)
120 ml Gemüsesaft (Rote Beete, Fenchel, Ingwer)
1 TL Olivenöl
ca. 200 kcal
Abendessen:
110 g Kartoffeln
90 g gedünstetes Gemüse (Spinat, Pak Choi)
120 ml Gemüsesaft (Rote Beete, Karotte)
1 TL Olivenöl
ca. 210 kcal
+ 2-3 Liter Kräuter-Tee/Wasser
Wieder eine Nacht voller Träume. Heute wache ich fit und stark auf. Ich fühle mich so gut! Der Kreislauf macht heut früh zum Glück auch gut mit. Die Morgenroutine genieße ich und spätestens nach den Kneipp-Güssen bin ich super energiegeladen. Sebastian und ich genießen den Morgen mit 2 Tassen frischem Fastentee. Das Frühstück zögert sich heut etwas nach hinten, aber mich stört das garnicht.
Da mein Kreislauf heute so stabil ist und ich vor Energie nur so sprühe, erledige ich ganz viele Dinge im Haushalt. Staubsaugen, Aufräumen, Wäsche waschen – das geht mir heute sehr leicht von der Hand.
Mein heutiges Hungergefühl ist ziemlich gering ausgeprägt. Ergo ist es, ehe ich mich versehe 15 Uhr und das Mittagessen haben wir noch nicht eingenommen. Ich koche mir Kartoffeln und Gemüse, wie seit inzwischen fünf Tagen. In Gedanken bin ich aber am morgigen Aufbautag… Insgesamt verbringen wir diesen letzten Tag unachtsamer als die ersten vier Fastentage. Liegt es daran, dass Montag ist oder tatsächlich am letzten Fastentag?
Nach dem Essen vergessen wir erst den Leberwickel, holen ihn dann aber nach. Anschließend unser obligatorischer Nachmittagsspaziergang.
Sebastian bricht schon jetzt sein Fasten mit einem halben Apfel, der ihm (wer kann es ahnen?) super gut schmeckt. Nach viereinhalb Tagen Flüssignahrung kann sich das jeder gut vorstellen. Ich werde morgen früh das Fasten brechen, wobei es bei mir vielleicht weniger spektakulär wird, weil ich ja die letzten vier Tage mehr oder weniger feste Nahrung zu mir genommen habe.
Mein Abendessen brauche ich fast nicht, weil ich mich so gut und unhungrig fühle. Ansonsten bin ich nachwievor erstaunt darüber, mit wie wenig Nahrung mein Körper aktuell zurecht kommt. Einen Teil des anfallenden Gemüsetresters aus dem Entsafter verarbeite ich heute Abend zu Rote-Beete-Knäckebrot für die Aufbautage.
Wir gehen spät ins Bett. Wird dies die letzte wirre Traumnacht werden?
Frühstück:
200 g Haferbrei (enthält 50 g Hafer)
5 EL frischer Apfelkompott
2 TL Quittenmus (ohne Zucker)
Mittagessen:
ca. 400 ml cremige Kartoffelsuppe
1 EL Olivenöl
Abendessen:
200 ml Kartoffelsuppe
Vollkorn-Naturreis-Pfanne mit Zucchini, Spinat und Gewürzen (Fenchelsamen, Kümmelsamen, Curry-Mischung)
insgesamt circa 1000 kcal
+ ca. 2 Liter Kräuter-Tee
Tatsächlich kann ich mich für diese Nacht nur an einen einzigen, kuriosen Traum erinnern. Morgens fühle ich mich erholt. Ich genieße meine Morgenroutine und versuche anschließend das Fastenbrechen so lang wie möglich heraus zu zögern.
Sebastian frühstückt ein halbes Glas Saft und ca. 100 g Haferbrei mit frischem Apfelkompott. Ich esse zunächst ein kleines Stück Apfel. Anschließend gibt es Haferbrei und Apfelkompott – fast die doppelte Menge von dem, was ich die letzten fünf Tage verzehrt habe. Ich esse langsam und achtsam, dennoch habe ich hinther leichtes Bauchweh. Eine Wärmflasche hilft.
Mein Bauch fühlt sich bis zum Mittag schwer und gefüllt an. Dennoch meldet sich auch Hunger wieder. Sebastian und mir koche ich eine cremige Kartoffelsuppe. Hier würze ich das erste Mal seit knapp einer Woche mit Salz. Ich verwende bewusst weniger Salz als vor dem Fasten, weil ich weiß, dass wir nun sensibler auf Salz reagieren werden. Die Suppe schmeckt uns beiden gut. Nur mir liegt sie leider wieder etwas schwer im Bauch. Überhaupt fühle ich mich heut träge und matt und wünsche mir fast, ich hätte noch einen Tag länger gefastet. Nach circa einer halben Stunde bemerke ich eine Art Salz-Rausch in Form von Herzklopfen und leichten Schwindel.
Nachmittags gehen wir wieder spazieren. Auch jetzt merke ich noch den gefüllten Bauch. Das Gefühl ist schwer zu beschreiben. Ich habe mich weder übergessen, noch irgendetwas falsch gemacht am heutigen Tag… Doch! Den Leberwickel mit der Mittagsruhe haben wir ausgesetzt. Wobei dieser im Fastenaufbau auch nicht mehr zwingend notwendig ist…
Tatsächlich weiß ich aus meiner Klinikerfahrung, dass der Fastenaufbau sehr viel schwerer ist als das Fasten selbst. Auch braucht es mehr Disziplin für einen sorgfältigen Kostaufbau. Viele essen hier schnell wieder zu viel oder gar falsches, wie prozessierte Lebensmittel. Prof. Michalsen hat immer gesagt „Fasten kann jeder, richtig aufbauen wie wenigstens„. So viel dazu.
Am Abend geht es mir trotz des gefüllten Bauches besser. Der Vollkornreis schmeckt mir gut, auch die Gewürze über dem Gemüse schmecken intensiv. Dennoch brauche ich am Abend wieder eine Wärmflasche auf dem Bauch. Alt werden wir heute Abend nicht…
Frühstück:
200 g Haferbrei (enthält 50 g Hafer)
5 EL frischer Apfelkompott
2 TL Quittenmus (ohne Zucker)
Mittagessen:
leider unterwegs gegessen, aber zu Hause vorbeireitet:
2 Scheiben selbstgebackenes Sauerteigbrot
+ veg. Gemüseaufstriche
+ ½ angebratene Zucchini
Abendessen:
Vollkornreis
gebratener Brokkoli, Tofu und grüne Bohnen mit Sojasauce
+ 2-3 Liter Kräuter-Tee
insgesamt circa 1600 kcal
Die Nacht ist ruhiger als die Fastennächte. Auch die Träume sind weniger wirr. Sebastian und ich fühlen uns dennoch weniger fit als im Fasten selbst. Das Frühstück genießen wir sehr und insbesondere Sebastian kommt aus dem Schwärmen über den Geschmack von Hafer nicht mehr raus.
Wir haben heute einen relativ terminreichen Tag. Während des Fastens haben wir uns wirklich Zeit für alles genommen, hatten kaum bis keine Termine, um das Fasten wirklich auf allen Ebenen genießen zu können. Mal sehen, wie es wird, unterwegs zu essen. Da kommen wir heute mittag leider nicht drum herum…
Untewegs essen heißt: Im Auto… Das einzig positive: Mein selbstgebackenes Sauerteigbrot! Ich versuche es möglich lang zu essen und wirklich erst nach 30 mal kaufen herunterzuschlucken. Erstaunlicherweise habe ich danach keine Bauchschmerzen und fühle mich echt gut. Auch Sebastian geht es gut und wir sind beide erleichtert.
Das Abendessen hat sich Sebastian gewünscht. Einfach Reis mit gaaanz viel grünem Gemüse, Tofu und Sojasauce. Diese Gerüchte lassen mir schon während des Kochens das Wasser im Mund zusammenfließen. Sowohl Sebastian als auch ich genießen das Abendessen in vollen Zügen: Der knackige Brokkoli, der außen knusprige, innen weiche Tofu, der Biss vom Reis und die saftigen grünen Bohnen, alles gebadet im umami-Geschmack der Sojasauce. Wir sind im Himmel!
Den Abend verbringen wir ruhig. Es ist schon erstaunlich, wie doll wir wieder unsere Verdauung und den Bauch merken. Dass der Körper so viel Kraft für diese Vorgänge braucht, erstaunt mich. Ab jetzt heißt es: Das Fasten ist vorbei, der Kostaufbau vollbracht. Wir gehen früh ins Bett – es wird die erste Nacht seit einer Woche ohne wirre Träume.
Sowohl Sebastian als auch ich sind froh, diese Fastenerfahrung gemeinsam gemacht zu haben. Die Energie als fastendes Paar ist einfach sehr besonders und nah. Wir beide freuen uns nun auf die folgenden Tage voller kulinarischer Höhepunkte! Denn so schön das Fasten auch war, wir sind und bleiben Foodies mit großer Schwäche für gutes Essen.
Nachfolgend möchte ich für Euch noch einige markante Punkte auflisten, die mir während des Fastens hängengeblieben sind.
+ ganz neues, leichtes, bewussteres Körpergefühl
+ der Kopf ist klar und dennoch voller Ideen
+ die Schlafqualität war wirklich mies, dennoch hat sich das nicht auf den Alltag ausgeübt
+ wir sind achtsamer im Alltag, nehmen uns für die Nahrungsaufnahme wirklich bewusst Zeit
+ ich bemerke weder meinen Heuschnupfen, noch mein Asthma während des Fastens [Nachtrag: dieser Effekt hält erstaunlicherweise noch mehrere Wochen an]
WICHTIG: Wenn ihr auch mit dem Gedanken spielt zu fasten, holt euch im Vorhinein professionellen Rat bei eine:r Fastenleiter:in oder eine:r fastenerfahrenen/m Ärztin/Arzt. Das ist enorm wichtig, denn Fasten ist ein krasser Einschnitt in unseren Stoffwechsel. Falsch ausgeführt kann es zu langfristigen Folgeschäden kommen. Ihr tut Euch selbst einen Gefallen, wenn Ihr beim Fasten eine:n professionelle:n Ansprechpartner:in habt.!
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08.06.2021